Steigern Sie mit einem gelungenen ersten Satz in Ihrem Anschreiben Ihre Erfolgschancen!
Ja, Anschreiben gehören noch immer zu einer erfolgsversprechenden Bewerbung dazu.
Ich korrigiere: Gelungene Anschreiben gehören zu einer erfolgsversprechenden Bewerbung dazu!
Auch wenn wir nicht mit Sicherheit sagen können, dass unser Anschreiben mit derselben Sorgfalt gelesen wird, wie wir es erstellen. Falls es gelesen wird - und das passiert spätestens vor einem Gespräch -, muss es überzeugen. Von Anfang an. Mit jedem Buchstaben.
Und wie gelingt das? Wie beginne ich das Anschreiben?
Als Karriereberaterin begleite ich meine Klienten über zahlreiche Hürden – vermeintliche und echte. Und der Einstieg in das Anschreiben gehört sehr oft dazu. Und sehr oft melden sich dann die inneren Schweinehunde der Klienten mit unterschiedlichsten Stimmen: „Anschreiben lesen Personaler doch eh nicht.“ „Mir fällt das Schreiben so schwer.“ „Geh mal auf Nummer sicher…“.
Ergebnis: Mit Interesse habe ich Ihre Anzeige vom X.Y.ZZZZ gelesen und bewerbe mich als …
Mein Kommentar: „Langweilig. Vorhersehbar.“ Oder ist es Ihr Ziel, Sie sich als Standardbewerber zu präsentieren, mit wenig Eigeninitiative und mäßiger schlechter Kommunikationsfähigkeit? Nein? Ist es nicht? Dachte ich mir. Also ran an den ersten Satz!
Stellen Sie sich den ersten Satz wie eine perfekte Pickup Line (englisch für Anmachspruch) in einer Bar vor. Außer Sie sind ein Casanova – also ein begnadeter Schreiber - werden Sie Ihr „Objekt der Begierde“ analysieren, nach einem passenden Anknüpfungspunkt suchen, der dann zu einem Gespräch führt. In der Art von: „Wow, Martini on the rocks, sehr klassisch. Sind Sie auch James Bond Fan?“
Dies sind auch die Schritte für den ersten Satz im Anschreiben: Recherche. Thema. Link zu Ihnen.
Hier ein paar Beispiele:
… persönlich – unkompliziert – zusammen stark. Drei Begriffe, die Sie in Ihrem Webauftritt in Szene setzen und die mich sehr ansprechen. Weshalb? …
… seit meinem 18. Lebensjahr bin ich ADAC Mitglied und lese die ADAC Motorwelt tatsächlich schon zwischen Briefkasten und Wohnzimmer. Das qualifiziert mich natürlich nicht vorrangig als XXX, erklärt jedoch, weshalb ich mich begeistert bei Ihnen bewerbe. …
… ja, ich habe echtes Interesse, Mitarbeiter und somit eine gesamte Organisation bei ihren Entwicklungen zu begleiten. Und zwar mit Leidenschaft, einem hohen Qualitätsanspruch, viel Respekt für individuelle Bedürfnisse und als agiles Teammitglied. Und ich kann das auch. Weshalb? Hier einige Gründe: …
… wie spannend es sein muss, in einem Unternehmen zu arbeiten, das aktuell in den Kinderschuhen steckt und von dem zugleich schon heute klar ist, dass es sich zu einer der größten Infrastrukturbetreiberinnen in Deutschland entwickeln wird… das klingt nach einem Arbeitsumfeld, in dem ich als erfahrene … gerne arbeiten möchte. …
Und? Haben diese ersten Sätze Sie positiv überrascht? Würden Sie mit Interesse weiterlesen? Hoffentlich. Doch mit Gewissheit können wir das nicht sagen, denn es kommt auch immer auf die Präferenzen des Gegenübers an und die kennen wir ja noch nicht.
Ein Versuch jedoch ist es wert! Denn zu verlieren haben Sie nichts, außer eben der Zeit, die Sie brauchen werden für den gelungenen ersten Satz. Doch auch das ist nicht wirklich verlorene Zeit, denn Sie lernen bei der Recherche etwas über das Unternehmen, die Kultur, die Position. Und falls Sie dabei keinen guten Anknüpfungspunkt finden, dann sollten Sie sich ernsthaft überlegen, ob es da überhaupt einen Fit gibt und geben kann, ob eine Bewerbung wirklich Sinn macht. Das machen Sie in der Bar ja beim ersten „Abchecken“ ja auch😊.
Also ran an die perfekte Pickup Line! Viel Erfolg und Spaß dabei!
Autorin: Regula Sindemann, M.A., arbeitet kompetent und erfolgreich als Coach in beruflichen und persönlichen Kontexten. Insb. als Karriereberaterin unterstützt Sie Klienten bei einer sinnvollen Bewerbungsstrategie und beim Entwickeln erfolgsversprechender Anschreiben und Lebensläufe.
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